Humanitärer Einsatz in Indien
Image Hattingen, Juni 2019
Dr. Karl Schuhmann, Chefarzt der Klinik für Plastische/Ästhetische Chirurgie & Handchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Hattingen, operierte im Februar 2019 wieder für zwei Wochen mit der Organisation Interplast im indischen Vagus Hospital in Bangalore. Wie auch in den letzten Jahren, stellte der Plastische Chirurg seine Expertise wieder in den Dienst der humanitären Hilfe.
Getreu einem Passus des Hippokratischen Eids: „Ich werde mein medizinisches Wissen zum Wohle der Patientin oder des Patienten und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung teilen.“ machte er sich mit einem 10-köpfigen Team wieder auf den Weg nach Indien, um dort kostenlos Menschen zu behandeln, die sich diese ärztliche Versorgung sonst nicht leisten können.
„Wir waren drei plastische Chirurgen“, erzählt Dr. Schuhmann, „außerdem waren ein Kieferchirurg, drei Anästhesisten, eine Allgemeinchirurgin, eine Assistenzärztin sowie eine OP-Schwester vor Ort.“ Alle Mediziner nutzten ihre eigenen Urlaubstage für diesen Hilfseinsatz im Süden von Indien und operierten hauptsächlich Verbrennungsfolgen, Handfehlbildungen sowie Kiefer- und Gaumenspalten.
Der größte Anteil der durchgeführten Operationen waren Narbenkontrakturen, die durch Hautverpflanzung behoben wurden. Diese durch schwere Verbrennungen hervorgerufenen Verletzungen sind in Indien oft zu sehen, da die Menschen vielerorts noch auf offenem Feuer kochen. Schwere Verbrennungen treten oft auch an den Händen auf. "Durch unsere Handoperationen können wir es einigen Menschen ermöglichen, ihre Hände endlich wieder benutzen zu können", so Dr. Schuhmann.
Von Narbenkontrakturen spricht man, wenn das Narbengewebe im Heilungsverlauf schrumpft und sich verhärtet. Häufig treten Narbenkontrakturen bei großen Verletzungen, Verbrennungen oder Entzündungen auf. Die Narben sind ungleichmäßig und verursachen Probleme, häufig auch Funktionseinschränkungen, wie z.B. verminderte Beweglichkeit einer Extremität. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Narben im Bereich eines Gelenkes liegen. „Viele Menschen in Indien haben starke Verbrennungen erlitten“, so der Mediziner. „Durch diese Verbrennungen sind Gliedmaßen aufgrund der Schrumpfung und Vernarbung der Haut nur noch stark eingeschränkt beweglich. Durch eine Verpflanzung von gesunder Haut an die verbrannten Stellen, stellt man die Funktion der Körperteile wieder her.“ Hauptsächlich hat das Team Narbenkontrakturen durch Hautverpflanzungen am Hals, den Achsel, am Arm, an der Hand und in der Leiste operiert. Dabei handelt es sich nicht um ästhetischen Eingriffe, sondern um die Wiederherstellung der Funktion von Körperteilen, um den Patienten weniger Schmerzen und wieder mehr Bewegungsfreiheit zu schenken. „Einige Patienten konnten wir in diesem Jahr zum zweiten Mal operieren und so eine erhebliche Verbesserung des Zustandes erzielen“, berichtete Dr. Schuhmann.
Schuhmann und das Team der Interplast Sektion Stuttgart/Münster haben in Bangalore 80 Patienten behandelt und mehr als 100 Operationen in 12 Tagen durchgeführt. „Ohne die tatkräftige Unterstützung der Friends Welfare Organisation vor Ort und die finanziellen Mittel durch Spenden an den Interplast Germany e.V., wären unsere Einsätze nicht möglich“, so der Mediziner. „Der Einsatz war wieder optimal organisiert und das Team hoch professionell. Da macht es Freude zu operieren und man kann sicher sein, dass die Hilfe auch genau an der Stelle ankommt, wo sie dringend benötigt wird.“, so Dr. Schuhmann. Seine humanitären Einsätze sind Dr. Schuhmann eine Herzensangelegenheit, für die er sich jährlich Zeit und Urlaub nimmt. „Plastische Chirurgie ist für mich wesentlich mehr als reine Schönheitschirurgie.“, so der Mediziner. Das wird bei seinen Einsätzen in Indien mehr als deutlich. Dort geht es nicht um ästhetische Eingriffe, sondern darum, Menschen, die durch Verbrennungen oder Säureangriffe stark entstellt wurden, extreme Bewegungseinschränkungen und Schmerzen erdulden müssen, zu helfen und wieder neuen Lebensmut zu geben.
Auch für die kommenden Jahre will Dr. Schuhmann sich weiterhin für die humanitäre Hilfe einsetzten.
Spendenkonto Interplast
Das Interplast-Spendenkonto bei der Kreissparkasse Reutlingen:
Konto: 10 19 13 70 97 | BLZ: 640 500 00
IBAN: DE81 6405 0000 1019 1370 97
Zur Person des Plastischen Chirurgen Dr. Karl Schuhmann
Dr. Schuhmann ist seit 2005 Chefarzt der Klinik für Plastische/Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie der Augusta Kliniken Bochum Hattingen und betreibt außerdem eine Privatpraxis für Plastische/Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie in Düsseldorf. Seine Behandlungsschwerpunkte sind die Brustchirurgie, die Körperformung und die Faltenbehandlung. Zu den Eingriffen der Brustchirurgie zählen die Brustvergrößerung, die Brustverkleinerung, die Bruststraffung und die Brustrekonstruktion nach Brustkrebserkrankung. Bei der Körperformung ist Dr. Schuhmann Experte für Straffungs-Operationen speziell auch nach großer Gewichtsabnahme. Hier stehen Eingriffe wie die Bauchdeckenstraffung, die Oberschenkelstraffung und die Fettabsaugung im Focus. In der Faltenbehandlung setzt der Facharzt je nach Faltenart und Faltentiefe auf die Faltenbehandlung mit Hyaluron oder Botox sowie auf die Faltenbehandlung mit Eigenfett. Immer mehr Patienten möchten heutzutage etwas für Ihre Schönheit und zum Erhalt einer jugendlichen Ausstrahlung tun. Häufig scheuen sich die Menschen aber vor operativen Eingriffen. Daher bietet Dr. Schuhmann in seinem Leistungsspektrum ebenfalls sehr effiziente nicht-operative Behandlungsmethoden an, wie z.B. die Behandlung mit Radiofrequenz und Ultraschall zur Hautstraffung und Fettreduktion ohne OP.
Seit 22 Jahren heilt und verschönert Dr. Karl Schuhmann nun die Menschen. 1995 hat der Mediziner seine Facharztausbildung als plastischer Chirurg begonnen, 2001 erhielt er seine Facharztanerkennung für Plastische und Ästhetische Chirurgie, 2005 schloss er die Zusatzqualifikation als Handchirurg ab. Seitdem ist der Vollblutarzt immer wieder in Sachen Schönheit unterwegs, sei es für seine Patientinnen und Patienten vor Ort oder auch bei seinen jährlichen humanitären Einsätzen mit Interplast. Sein Credo „Jeder einzelne Mensch ist für mich mit seinen speziellen Bedürfnissen und individuellen Wünschen ein besonderer Patient“.
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Lesen Sie hier den Artikel aus der Image Hattingen in der Ausgabe Juni 2019