Gynäkomastie - Selbstwertgefühl stärken
KOSMETIK International, Herbst 2016
Richtige Untersuchung und Beratung sind die Basis
Nicht jeder Mann geht mit seinen Rundungen so gelassen um wie Buddha. Viele Leiden unter ihrem "Männerbusen". Im Laufe des Lebens entwickeln ca. 50% der Männer eine Gynäkomastie. Dieses Wachstums des Brustdrüsengewebes kann einseitig oder auch beidseitig auftreten. Überwiegend ist die Gynäkomastie gutartig, kann aber bei einseitigem Auftreten gerade bei älteren Männer ein Hinweis auf Brustkrebs sein.
Die Ursachen lassen meistens nicht herausfinden. Es gibt Männer, bei denen tritt die Gynäkomastie schon während der Pubertät aufgrund der Hormonumstellung auf. In den meisten Fällen bildet sich diese im Laufe der Pubertät jedoch wieder zurück. Gerade in jungen Jahren führt der Männerbusen bei den Betroffenen zu körperlichen und seelischen Problemen.
Ursachen der Gynäkomastie und Operation
Bei einer sehr prominent geformten männlichen Brust kann es sich sowohl um eine Vergrößerung der auch beim Mann vorhandenen Brustdrüse (echte Gynäkomastie) oder um eine Brustbildung durch reine Ansammlung von Fettgewebe (Pseudgynäkomastie) handeln. Meist liegt die Ursache einer „echten“ Gynäkomastie an einem hohen Östrogengehalt im Körper, beispielweise bedingt durch hormonhaltige Medikamente.
Während sich diese Anzeichen bei Jugendlichen in der Pubertät von allein zurückbilden können, kann es bei älteren Patienten zum belastenden Dauerzustand werden. Andererseits können starkes Übergewicht, lang anhaltende Leber- und Nierenerkrankungen sowie ungezügelter Nahrungs-, Alkohol- und Marihuana Gebrauch für eine außergewöhnliche Vergrößerung der Brüste zuständig sein. Die Folgen der Schwerkraft tun ihr weiteres, so dass der männliche „Hängebusen“ oftmals die psychische Verfassung des Betroffenen in Mitleidenschaft zieht.
In beiden Fällen der männlichen Brustvergrößerung kann ein operativer Eingriff durch Entfernung der Brustdrüse mit angleichender Fettabsaugung (Liposuktion) sehr gute Ergebnisse erzielen. Ziel dieses Eingriffes ist die ästhetische und natürliche dauerhafte Wiederherstellung der männlichen Brust sowie eine Verbesserung des Selbstwertgefühles.
Behandlung der Gynäkomastie
Die Gynäkomastie gehört immer in die Hände eines erfahrenen plastischen Chirurgen. Mit ihm muss der Patient seine medizinische Vorgeschichte besprechen. Eine genaue Untersuchung der Brust, deren Größe und Form, sowie eine Blutuntersuchung im Falle des Verdachtes auf hormonelle Störungen, spielen bei der Ursachenklärung der Gynäkomastie und der Entscheidung des geeigneten Vorgehens eine wichtige Rolle.
Im Beratungsgespräch mit ihrem behandelnden Arzt wird der Ist-Zustand photographisch dokumentiert, auch sollte eine eingehende Beratung über die möglichen operativen Maßnahmen stattfinden, wobei eventuelle Risiken, gesundheitliche Bedenken, sowie die weiteren Auswirkungen ebenfalls besprochen werden sollen.
Wenn die Brustvergrößerung ein Fettansammlungsproblem ist, sollte auch der Eingriff einer Fettabsaugung (Liposuktion) besprochen werden, sowie ein geeignetes Sport- oder Diätprogramm erarbeitet werden. Nach diesem ausführlichen Gespräch weiß der Patient was er genau mit einer Brustkorrektur erreichen kann und was ihn bis zum gewünschten Ergebnis erwartet. Nur so kann der Patient die für ihn richtige Entscheidung treffen.
Vorbereitung und Ablauf
Ungefähr 2 Wochen vor der Operation sollte der Patient auf Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure, wie Aspirin, verzichten, denn die blutverdünnende Wirkung kann ungewünschte Nachblutungen auslösen. Medikamente sind schon in der Vorlaufzeit abzusetzen. Nikotin und Alkohol sollten 3 bis 4 Wochen vor der Operation enorm reduzieren werden. Bei Übergewicht sollte vor dem Eingriff eine strikte Diät stehen. Auch über Allergien und Blutgerinnungsstörungen sollte der Patient den behandelnden Arzt direkt im Erstgespräch informieren. Idealerweise planen sollten für die Durchführung einer Brustkorrektur 2 Woche Urlaub eingeplant werden.
Die Voruntersuchungen finden am Tag vor der Operation statt. Unmittelbar vor dem Eingriff wird die Schnittführung direkt auf dem Brustbereich markiert. Der medizinische Eingriff dauert ca. 1 – 1,5 Stunden, kann jedoch bei aufwendigeren Korrekturen länger dauern.
In einigen Fällen erfolgt der Eingriff ambulant, in anderen sind 1-2 Tage Klinikaufenthalt erforderlich. Eine Fettabsaugung (Liposuction) erfordert in diesem Fall kleine Schnitte an der Brust, durch die passende Kanülen eingeführt werden, um das Fettgewebe abzusaugen. Überschüssiges Brustdrüsengewebe wird über einem Schnitt am unteren Brustwarzenrand entfernt. Bei bereits sehr gedehnter Haut muss unter Umständen eine Hautstraffung durchgeführt werden.
Der Eingriff hinterlässt Narben, die durch Einsatz von feinsten Fäden und einer speziellen Nahttechnik, die unter der Haut durchgeführt wird, unauffällig sein werden. Die Gynäkomastie birgt erfahrungsgemäß geringe Risiken, jedoch sind auch in seltenen Fällen während und nach jeder OP Komplikationen möglich.
Unmittelbar nach der OP wird der Brustbereich für vier Wochen mit einem Kompressionsgurt oder einer Kompressionsjacke fixiert. Danach reicht es den Kompressionsverband für einige Wochen nur nachts zu tragen. Drainagen werden 1 Tag nach dem Eingriff entfernt. Das Spannungsgefühl wird mit Schmerzmitteln gelindert. Blutergüsse heilen in wenigen Tagen und die angeschwollenen Partien bilden sich innerhalb von einigen Wochen zurück. Die Fäden werden 14 Tage nach der Operation entfernt.
Nach dem Eingriff sind für ca. 4 Wochen körperliche Belastungen absolut zu vermeiden. Das Gesamtergebnis ist dann nach etwa 6 Monaten erreicht.
Kosmetische Nachbehandlung
Sinnvoll ist eine gezielte kosmetische Nachbehandlung. Kühlende Maßnahmen etwa lindern die postoperativen Schwellungen und Beschwerden. Nach Abheilen der Wunden sind schonende manuelle Lymphdrainagen sehr zu empfehlen. Gute Feuchtigkeitscremes helfen, die Narbenbildung zu reduzieren. Die Narben sind am Anfang typischerweise gerötet und verblassen nach einigen Monaten. Um Pigmentstörungen zu vermeiden, sind direkte Sonneneinstrahlung oder Sonnenbäder tabu. Das gilt auch für Sauna- oder Solariumbesuche.
Zusammenfassend kann man sagen, dass durch eine korrekte Analyse der individuellen Wünsche des Patienten und des medizinischen Befundes kann man ein geeignetes Verfahren wählen. Nur so lassen sich Enttäuschungen vermeiden und gute Ergebnisse erzielen. Die Krankenkasse übernimmt im Übrigen nur die Kosten, wenn nachgewiesen werden kann, dass die Ursache einer „echten“ Gynäkomastie durch medizinische Vorgeschichten, z. B. hormonelle Störungen, ausgelöst wurde. Bei Pseudgynäkomastie ist mit einer Kostenübernahme seitens der Krankenkasse kaum zu rechnen.
Artikel "Gynäkomastie, Brustwachstum beim Mann" als PDF zum Download.